Dinner in the Dark

Ungewöhnliches Essen im Dunkeln

5.5(1574 Bewertungen)

Wenn das Licht ausgeht, schärfen sich die anderen Sinne neben deiner Sehkraft auf ein Maximum. Im Dunkelrestaurant riechst, schmeckst und eventuell tastest du dich durch das Dinner in the Dark. Lass dir alle Köstlichkeiten langsam auf der Zunge zergehen und versuche das Gericht zu erschmecken. Erlebe das Dinner in the Dark als köstliches, kulinarisches Abenteuer!

Wieder einmal interviewt - einer unserer hausinternen Gourmets berichtet

 

Gerne erzählen wir dir ja aus erster Hand über unsere Erlebnisse. Auch für ein Dinner haben wir also eine von unseren Mädels ins dunkle Ungewisse geschickt und so kann sie dir "brühwarm" berichten wie es ist, absolut GAR NICHTS beim Essen zu sehen. Vielen Dank im Voraus Leila, für deinen ausführliche Erfahrung - also erzähl' uns was...

 

 

Meine erste Sorge - Flecken...

 

Als kleiner Feinschmecker habe ich mich schon lange auf dieses Erlebnis gefreut. Ob ich beim Überraschungs-3-Gänge-Menü wohl alle Speisen im Dunkeln erkenne und es halbwegs graziös schaffe aufzuessen ohne mich anzupatzen? Zur Sicherheit wähle ich ein Outfit, aus dem sich Flecken leicht entfernen lassen.

 

Vor Ort angekommen gibt es im hellen Foyer zur Begrüßung erst einmal ein Gläschen Sekt oder Sekt-Orange. Zudem dürfen wir beim Überraschungs-Menü wählen, ob wir ein vegetarisches Gericht oder Fleisch zum Hauptgang möchten.

 

 

Meine zweite Sorge - Kapern...

 

Das Wort „Überraschung“ nehmen die Herrschaften allerdings sehr ernst – bei der Frage, welches Fleisch es denn zu essen gäbe, bekommen wir trotz nettem Augenaufschlag jedenfalls keine Auskunft. Da ich aber sicher gehen möchte, dass sich in meinem Essen keine Kapern verstecken, entschließe ich mich zu einer anderen Taktik…einer kleinen Notlüge: „Auf Kapern bin ich leider allergisch. Können Sie mir sagen, ob es Kapern im Essen gibt?“. Und siehe da, der nette Herr am Empfang vergewissert mir, dass ich mir keine Sorgen machen bräuchte – Kapern gibt es heute nicht. Puh, noch einmal Glück gehabt :-)

 

 

Ich kann ja wirklich nichts sehen...

 

Nach einer kurzen Begrüßungsrede geht es auch schon in den dunklen Speisesaal. Gut, dunkel ist vielleicht etwas übertrieben. Auf jedem Tisch steht ein angezündetes Teelicht, das eine romantische Stimmung erzeugt und unseren Augen erleichtern soll, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Tisch für Tisch gehen zwei Kellner durch um Kerze für Kerze auszulöschen, bis es völlig dunkel ist! Nun hört man nur noch nervöses Lachen im Raum.

 

Als erstes nehmen die Kellner unsere Getränke-Bestellungen auf, die kurze Zeit später serviert werden. Da unser Tisch eine Karaffe Wasser mit 3 Gläsern bestellt hat müssen wir uns zwar selbst einschenken, der Kellner lässt uns aber wissen, wo er Gläser und Karaffe abgestellt hat. Ganz langsam und behutsam greife ich nach Karaffe und Glas um sie nicht versehentlich umzustoßen.

Tipp: um nicht zu viel einzuschenken halte ich meinen Zeigefinger ins Glas um zu fühlen wie hoch der Wasserspiegel im Glas ist. Gut, dass ich vorher meine Hände gewaschen habe! Nun kommt auch schon der erste Gang. Es ist… nein, das verrate ich euch nicht ;-)

Nur so viel - man muss schneiden. Und das ist eine echte Herausforderung! Wie man ohne seine Finger zu verwenden herausfindet, wie groß die Stücke sind oder ob noch etwas am Teller ist, ist mir bis heute ein Rätsel. Ich habe daher höchsten Respekt vor blinden Menschen, die solche Situationen scheinbar mit Leichtigkeit meistern.

 

 

Aber es schmeckt...

 

Es geht weiter mit einer vorzüglichen Hauptspeise, und einem göttlichen Dessert. Die Portionen sind alle recht groß, sodass man keine Angst haben braucht hungrig das Lokal zu verlassen. Auch wenn ich euch nicht verrate, was es zu essen gibt – die Speisen sind alle sehr gut und ich traue mich zu behaupten, dass dies alle Gäste im Raum so empfanden. Nach dem letzten Gang gingen die beiden Kellner wieder durch den Raum um Kerze für Kerze anzuzünden. Unglaublich, wie stark das Licht von nur einer Kerze sein kann! Kurzer Blick aufs Oberteil – keine Flecken! Außerdem verrät mir ein kurzer Blick auf der nun ausgestellten Menükarte, dass ich alle Gänge tatsächlich erkannt habe. Unglaublich, wie sehr der Geschmackssinn gestärkt wird, wenn man nichts mehr sieht. Dass ich ohne Flecken nach Hause komme und alle Gerichte erkenne, hätte ich nie gedacht. Das wird sicher auch für dich eine Herausforderung.

 

 

Vielen Dank Leila, für diese Einblicke

 

Wenn du jetzt noch immer nicht genug Informationen hast, dann lies einfach noch ein bisschen weiter...

 

Stellen dir ein mehrgängiges Degustations-Menü vor – oder besser gesagt, das kulinarische Feuerwerk, das dieses Menü auf deinem Gaumen zündet. Und jetzt stell dir dieses Festspiel der Sinne noch einmal vor – diesmal aber in kompletter Dunkelheit. Was du dir jetzt vielleicht noch nicht ganz vorstellen kannst, wirst du beim Dinner in the Dark am eigenen Gaumen erleben: Die Verstärkung deiner Geschmackswahrnehmung um ein Vielfaches, indem du deinen Sehsinn ganz einfach „ausschaltest“.

 

Nicht nur das intensivierte Geschmackserlebnis sorgt beim Dinner in the Dark für einen garantiert unterhaltsamen Abend. Auch die Orientierung in vollkommener Dunkelheit wird dir zumindest anfangs einiges abverlangen. Wo steht mein Glas? Welche Gabel muss ich mir für den ersten Gang ertasten? Du wirst selbst „sehen“, wie schnell die Zeit bei diesem außergewöhnlichen Abendessen der etwas anderen Art vergehen wird.

 

Um das Licht für ein paar Stunden auch wirklich komplett auszuschließen, werden oft auch alle Gäste zu Beginn des Dinners in Form einer Polonaise zu ihren Plätzen geführt. Auch das Servicepersonal kommt eigentlich komplett ohne Licht aus und operiert entweder mit einem Nachtsichtgerät, oder mit purer Routine – denn oft werden beim Dinner in the Dark auch blinde Kellnerinnen und Kellner eingesetzt. Und bei diesen sitzt auch ohne Sehsinn jeder Handgriff garantiert...